Werkstatt-Marathon nach nur 500 km in Kanada
Share
Unsere Reise im Van fing großartig an. Aufbruchstimmung lag in der Luft, wir verbrachten eine tolle Zeit mit anderen Reisenden, Lunenburg und Peggy’s Cove zum Blogbeitrag begeistern uns.
Das nächste Ziel: Breton Island mit dem Highlight des Cabot Trail, einer malerischen Küstenstraße. Reisende berichten, das wäre ihr Highlight von Nova Scotia gewesen.
Doch unterwegs stellen wir fest, dass unsere hintere linke Felge voll von Öl ist. Nicht nur, dass wir kurz vor der Verschiffung schon mal deswegen beim Mechaniker waren und den Simmerring auswechseln ließen, sondern es ist sogar noch viel mehr Öl dran als beim letzten Mal.
Wir klappern also 8 (!) Werkstätten in Truro, wo wir uns gerade befanden, ab und liessen uns immer weiterempfehlen, da alle auf Wochen ausgebucht waren. Schlussendlich landen wir bei einer Dodge-Werkstatt, wo sie uns dazwischenschieben.
Nach einem Tag in der Wartehalle und endlos vielen Nachrichten mit den freundlichsten Menschen, die uns versuchen zu helfen stellt sich heraus: der Fehler liegt im Lagerdeckel oder einem Lager an der Antriebswelle. Vermutlich. Sie versuchen, irgendwie an das kaputte Teil ranzukommen, aber sie haben nicht das richtige Spezialwerkzeug, um alles komplett auseinander zu nehmen.
Und so kommt es, dass wir Nova Scotia schweren Herzens hinter uns lassen und uns in die Hände der Mercedes-Werkstatt von Moncton übergeben. Es schneit, und natürlich ist die Werkstatt auch hier für lange ausgebucht, aber sie können uns immerhin nach dem Wochenende für eine Diagnostik dazwischenschieben. Allein das kostet schon über 200 $, aber da müssen wir durch.
Bei der Diagnostik kommt Unschönes heraus. Durch die behelfsmäßige Arbeit der Werkstatt in Truro sind weitere Teile kaputt gegangen und wir müssen einiges mehr als nur den Dichtring der Achse ersetzen. Nachdem wir also einige Tage auf die Diagnostik gewartet hatten, müssen wir erneut warten, denn die Teile müssen aus dem Hauptlager in Toronto eingeflogen werden. Das dauert einige Tage und aufgrund weiterer Verzögerungen sogar noch länger.
Nach etwa 2 Wochen in Moncton, die uns auch noch durch eine Krankheit und die Notwendigkeit in ein AirBnB zu ziehen, verkompliziert wurde, können wir Jimmy endlich abholen. Bei der Testfahrt zeigen sich keine weiteren Lecks, es scheint alles gut zu sein - nur, dass sich bei geringen Geschwindigkeiten das ABS aktiviert.
Wie es aussieht, ist der Hinterrad-Geschwindigkeits-Sensor (wheel speed sensor) kaputt und steckt fest. Aber auch wenn das unangenehm ist, können wir trotzdem weiterfahren und das zu einem späteren Zeitpunkt klären. Wir wollen endlich weiterkommen.
Wir vereinbaren einen Termin für Anfang Juni bei einer Mercedes-Werkstatt in Toronto, der Sensor ist auch schon bestellt. Wir können uns also darauf einstellen, dass wir wieder Zeit in einer Werkstatt verbringen und noch mehr Geld ausgeben müssen.
Aber hey, wenn wir das hinter uns haben, sollten wir mal für eine Weile durch sein mit Werkstattbesuchen, oder nicht? Das wäre doch etwas Positives :)