Hier starten alle - aus gutem Grund!

Vor unserer Ankunft hatten wir kaum eine Vorstellung, was es in der Provinz Nova Scotia zu sehen gibt. Wenn es um Kanada geht, ist meist die Rede von namhaften Nationalparks im Westen des Landes, vielleicht einiger Großstädte, doch wie der Osten Kanadas tatsächlich aussieht, bleibt sehr abstrakt.

Zwar ist es uns nicht möglich, alles auf unserer Liste für Nova Scotia zu sehen, doch selbst wenn die Zeit knapp ist, sollte man sich diese zwei Orte nicht entgehen lassen.

Nachdem wir unseren Van im Hafen von Halifax abgeholt haben, starten wir also in unser erstes Van Life Abenteuer in Kanada. Wir sind aufgeregt, können es kaum erwarten, endlich ‘raus in die Welt’ zu fahren und das Kanada der Camper kennen zu lernen.

Lunenburg

Der erste Halt findet in Lunenburg statt, eine gute Stunde südlich von Halifax.

Diese Ortschaft wurde ursprünglich vor allem von Deutschen aus der Pfalz und aus Württemberg besiedelt - womöglich ein Grund für die Namensgebung. Bis heute stehen im Ort Häuser mit deutschen Aufschriften, wie zum Beispiel das ‘Älteste Haus’ aus ca. 1760.

Aber ganz allgemein ist Lunenburg ganz zauberhaft mit seinen bunten Häusern im Ortskern aber auch an der Hafenpromenade. Verständlich, dass die Stadt in den 90er Jahren zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt wurde.

Das ursprüngliche Fischerdorf lebt heute zwar stark vom Tourismus - in den Sommermonaten soll es brechend voll sein - doch bis heute lebt ein Teil der Schiffsbautradition hier weiter und aus der klassischen Fischerei hat sich der Fokus auf Hummer verlegt. Möchte man also authentisch Hummer essen, dann bietet sich Lunenburg gut an.

Peggy’s Cove

Ein Stück zurück in den Norden, auf halbem Weg nach Halifax, befindet sich Peggy’s Cove. Es ist eine kleine Ortschaft entlang der Nova Scotia Lighthouse Route, die mit etwa 20 Leuchttürmen in traumhafter Szenerie jedes Herz höher schlagen lassen.

Peggy’s Cove hat aber den wohl bekanntesten Leuchtturm der Region, denn mit seiner Position auf den von Gletschern glattgeschliffenen Felsblöcken bietet er ein einzigartiges Bild. Es wäre aber falsch, sich nur auf den Leuchtturm zu konzentrieren, denn das Dorf verströmt seinen ganz eigenen Zauber. Durch die geringere Größe als Lunenburg wirken die bunten Holzhäuser auf Stelzen nochmal anders und wer sich nicht in Lunenburgs Restaurant den Hummer gegönnt hat, wählt vielleicht hier die berüchtigt guten Lobster Rolls (eine Art Lobster-Sandwich).

Viele vergleichen diese Orte und die umgebende Natur mit Schweden, und es ist wohl eine gewisse Ähnlichkeit da. Doch es wäre schade, ihnen die eigene Identität abzuerkennen. Die Gutmütigkeit der Kanadier, die endlosen Weiten rundherum und die umgebende Natur machen diese Orte einzigartig.